JUERGEN L SOMMER

2018 war ein Wendepunkt: Beruflich neu orientieren, privat neu sortieren. Mit über 50 zog ich in mein Elternhaus. Damals dachte ich, das wäre ein Schritt zurück – tatsächlich hatten mich diese Umstände drei Schritte nach vorne gebracht.

Dann kam Corona. 2021 schaute ich vom Fenster meines Home-Office-Büros jeden Tag auf die sterile Rasenfläche vor dem Haus. Und plötzlich erkannte ich eine Parallele: In 30 Jahren hatte ich bei IBM, HPE, SUSE und Red Hat Unternehmen transformiert – aber immer mit denselben mechanischen Methoden. Kontrolle, Effizienz, Optimierung. Genau wie dieser Rasen: funktional, aber leblos.

„Das muss anders werden“, dachte ich. Das Angebot der Landschaftsgärtner: 35.000 Euro. Also machte ich es selbst – und entdeckte dabei etwas Faszinierendes.

Während ich mich informierte, las, plante und buddelte, lernte ich: Ein lebendiger Garten entsteht nicht durch Kontrolle, sondern durch Verständnis von Systemen. Verschiedene Pflanzen arbeiten zusammen, jede hat ihre Rolle, schwächere werden gestärkt, Abfall wird zu wertvollem Nährstoff.

Als ich dann 2023/24 gesundheitlich einen Rückschlag erlitt und monatelang nicht im Garten arbeiten konnte, passierte etwas Erstaunliches: Der Garten wurde stärker, nicht schwäcker. Das System hatte gelernt, sich selbst zu organisieren.

Da traf mich die Erkenntnis: Das ist echte Transformation! Diese Transformation im Garten müsste auch in Unternehmen funktionieren – langfristig auf nachhaltiges Wachstum ausgerichtet.

So entwickelte ich die „Wachstum mit Wurzeln“-Methode: Die sieben Prinzipien des nachhaltigen Gärtnerns als Blaupause für Unternehmenstransformation. Als Sustainable Business Gardener zeige ich nun Führungskräften, wie sie diese jahrtausendealte Naturweisheit für ihre Twin Transformation nutzen können.

Heute verbinde ich diese Erkenntnisse mit digitaler Innovation: Twin Transformation – Digitalisierung und Nachhaltigkeit als symbiotisches System. Bewährt in der Natur, erfolgreich im Business.